Baubericht 1838LS

Der Tamiya Bausatz ist ein alter Bekannter in der Modellbauszene.

Bei vielen weckt der Bausatz Mercedes Benz 1838LS jede Menge Erinnerungen, schliesslich ist die typische Form der Fahrerkabine über Jahre hinweg fester Bestandteil des weltweiten Strassennetzes gewesen. Vorgänger und Nachfolger bzw. Varianten des Fahrerhauses gibt es natürlich, der Laie merkt das aber nicht immer (ich zähle mich da auch dazu).
Selbst heute ist der MB immer noch anzutreffen (und das nicht nur in Schwellenländer).

Auch auf mich übte der Bausatz über Jahre hinweg eine Faszination aus und ich freue mich ihn nun in meiner Sammlung zu haben.

Der Baubericht wendet sich eher an die Spender, die mit diesen Bausätzen unerfahren sind. Ich bitte die Profis dies nachzusehen und die fehlenden Details zu entschuldigen.

Der Aufbau:

Zum Aufbau gibt es nicht viel zu sagen.
Die Baubeschreibung ist Tamiya typisch leicht zu verstehen und die Qualität stimmt.

Wie bei allen Modellen ist es ratsam die Gleitlager durch Kugellager zu ersetzen, was natürlich auch hier gleich zu Beginn beachtet wurde.
Darüber hinaus habe ich die “Silberbüchse” (den Baukasten Motor) gegen einen Truckmotor mit geringerer Drehzahl getauscht. Das reduziert die Geschwindigkeit auf ein erträgliches Maß und erhöht die feinfühlige Gasannahme (Eher Stromannahme) beim Rangieren.

Der Bausatz besteht aus vielen Einzelteilen, die meistens noch aus ihren Spritzgußmodulen befreit werden müssen. Ein Teppichmesser oder Skalpell ist hierzu sehr gut geeignet.

Begonnen wird mit dem Aufbau des Rahmens, auf den Bildern sind daran auch die Stoßdämpferaufnahmen zu erkennen. Diese sind übrigens auch selbst zusammengebaut.
Weiter geht es mit dem aufbau der Vorderachse und deren Anbau an den Rahmen inkl. der Achschenkel.
Hier habe ich die wichtigste Abweichung vom Baukasten vorgenommen. Die Achsschenkel werden seitenvertauscht verbaut. Dadurch wandert die Spurstange auf die andere Seite, was wiederum einer besseren Lenkgeometrie (für Kurvenfahrt) und Geradeauslauf zugute kommt. Hierzu wird eine eigene Spurstange angefertigt. Als weitere Folge benötigt das Lenkservo eine andere Position. Dies wiederum führt zu einer Kollision mit dem Schaltservo (für das 3-Gang Getriebe) welches deshalb auch eine andere Position bekommt. Die Profis unter Euch werden die waghalsige Testkonstruktion auf den Bildern erkennen. Am Ende ist diese Konstruktion so geblieben, wurde aber etwas feiner ausgearbeitet.
Tja liebe Kollegen - es wäre nicht Modellbau, wenn man keine eigene Wege gehen würde, um seinen Ansprüchen gerecht zu werden :-)
(Ich gebe zu, das Internet ist voll von Baubeschreibungen, bei denen man sich gute Tipps holen kann. Die eigene Lösung ist dann oft im Detail doch etwas anders).

Dem feinen Auge fällt auf, dass drei Bilder einer Hilux-Achse untergeschoben wurde. Dies ist nur um zu zeigen, dass die inneren Differentiale auch selbst zusammengebaut wurden. (Beim MB wird nur eines benötigt, da nur die Hinterachse angetrieben ist). Derzeit überlege ich die Hinterachse sperrbar auszustatten, um in Baustellen oder auf unbefestigten Wegen bessere Traktion zu bekommen.
Die Hinterachse wird wie die Vorderachse mit Blattfedern und Stoßdämpfern am Rahmen montiert.

Das während der fahrt schaltbare 3-Gang Getriebe ist aus vielen kleinen Distanzscheiben, Lagern, Zahnrädern, Schaltklauen usw. ausgestattet. Ein paar wenige Bilder zeigen den Rahmen sowie den inneren Aufbau.
Nach Montage des Motors, an den eine Rutschkupplung montiert ist um bei hohen Momenten das Getriebe zu schützen, wird mit den Gehäuseteilen das Getriebe geschlossen. Ja nicht vorher vergessen alles schön zu fetten.

Nachdem auch noch ein paar optische und funktionale Accessoires gebaut sind wird alles am Rahmen montiert. Die Sattelplatte kann z.B. schwenken, um Bewegungen des Aufliegers auszugleichen. Sie verfügt darüber hinaus eine Mechanik um per Fernsteuerung die Verriegelung des Aufliegers öffnen und schliessen zu können. Somit sind einfache Koppelvorgänge und händischen Eingriff möglich.

Auf dem Bild mit der Stoßstange, Grill und Scheinwerfern ist gut zu sehen, wie aus Kunststoffmodulen lackierte Teile werden können. An den Rücklichtern ist sogar schon das Kabel für die LED-Beleuchtung zu sehen.

Nach Montage des lackierten Unterfahrschutz, der hinteren Kotflügeln und Beleuchtungsanlage kann man den späteren LKW schon langsam erahnen

Die folgenden Bilder zeigen die bereits beschriebene Eigenkonstruktion der Lenkungs- und Getriebeansteuerung.
Räder dran und noch kleines Detailbild der Sattelplattenverriegelung und schon kann die erste Probefahrt stattfinden, denn Akkuhalter mit Akku,  Fahrtenregler und Empfangsanlage sind schnell montiert.

Viel Zeit benötigt das Aufbauen und lackieren des Führerhauses mit Scheiben, Rückspiegeln, Kotflügel, Anbauteilen, Armaturenbrett und so weiter.
Auch viel Zeit benötigt die Beleuchtungsanlage. LEDs in der richtigen Helligkeit und dem richtigen Durchmesser müssen verbaut werden. Damit der typische LED-Lichtkegel etwas verloren geht und eine gleichmäßigere Ausleuchtung entsteht werden die LED-Köpfe abgefeilt und die Scheinwerfergehäuse innen silbern lackiert.
Dazu noch Komponenten für die Fernsteuerung um auch alles von der Ferne steuern zu können und ein selbstgemachter Taktgeber für den Blinktakt und schon ist elektrische Chaos im Truck ausgebrochen.

Und dann?

Fertig.

Freude.

Mist.

Irgendwie weis man immer, wo es nicht so richtig gut geworden ist und man noch nachbessern muss. Auch weitere Ausbauoptionen stehen natürlich zu Verfügung.

Trotzdem viel Freude am Fahren - und am Modell.

Nochmal vielen Dank an alle dazu beigetragen haben!

 

[Home] [Mein Fuhrpark] [MB 1838LS] [Truck Trial]